Mit Sitz in Brüssel itsme ist eine sichere Mobiltelefon-App, mit der sich Benutzer sicher anmelden können, um ihre persönliche ID zu bestätigen und Daten bei digitalen Interaktionen auszutauschen. Kürzlich gab das Unternehmen bekannt, dass es in einer neuen Finanzierungsrunde 24.7 Millionen Euro eingesammelt hat.
Investoren in dieser Runde
An der Runde beteiligte sich die Federal Participation and Investment Company (FPIM) mit einer Investition von 14.5 Millionen Euro und erwarb damit einen Anteil von 20 Prozent an der belgischen Identitäts-App.
itsme ist ein Konsortium aus sieben privaten Unternehmen: Belfius Bank, BNP Paribas Fortis, ING Belgium, KBC Bank, Orange Belgium, Proximus und Telenet. Zu ihnen gesellt sich nun FPIM/SFPI, die Federal Holding and Investment Company.
Darüber hinaus investierten in dieser Runde auch sechs weitere Aktionäre aus dem Banken- und Telekommunikationssektor jeweils 1.7 Millionen Euro in itsme.
Zu dieser Entwicklung sagt Tom Feys, Chief Investment Officer von FPIM/SFPI: „Heutzutage ist itsme aus unserer Gesellschaft kaum mehr wegzudenken. In kürzester Zeit hat die App eine enorme gesellschaftliche Relevanz für die Belgier erlangt – und sie verfügt darüber hinaus über alle Voraussetzungen, um auch in Europa eine Rolle zu spielen. Angesichts der strategischen Bedeutung von itsme für die Regierung sowie unseres Ziels, belgische Champions mit internationalen Ambitionen zu unterstützen, war es nur logisch, dass wir unseren Platz am itsme-Tisch einnehmen.“
Im April 2018 haben die Altaktionäre zudem einen Betrag von 13.4 Mio. € eingezahlt.
Kapitalausnutzung
FPIM, die Federal Participation and Investment Company, ist eine staatliche Holdinggesellschaft. Und als neuer Gesellschafter möchte die Investmentgesellschaft itsme dabei unterstützen, seine europäischen Ambitionen voranzutreiben.
Die belgische Identitäts-App hat kürzlich ihre ersten Schritte unternommen Niederlande, wodurch niederländische Bürger ein itsme-Konto erstellen können.
itsme – „Ihre digitale ID“
itsme wurde 2017 gegründet und bietet belgischen Bürgern vier Dienste: Identifizierung, Authentifizierung, Bestätigung und Unterzeichnung. Mit einem 5-stelligen Geheimcode auf dem Smartphone gewährleistet das System die Authentifizierung des Kunden und die von der PSD2-Richtlinie geforderte Transparenz. Auf diese Weise können Benutzer eine Online-Transaktion genehmigen oder ihr Bankkonto auf sichere Weise einsehen. Außerdem kann der Geheimcode auch durch eine Fingerabdruckerkennung ersetzt werden.
Bei der Payment Services Directive Two (PSD2) handelt es sich um eine Gesetzgebung, die Anbieter von Zahlungsdiensten dazu zwingen soll, ihre Kundenauthentifizierungsprozesse zu verbessern und auch neue Vorschriften zur Beteiligung Dritter einzuführen.
Michael Anseeuw, Vorsitzender von itsme, erklärt: „Derzeit wird itsme verwendet, um sich online zu identifizieren, sich anzumelden, Transaktionen zu bestätigen und Dokumente digital zu signieren. In Zukunft werden sich jedoch viele neue Möglichkeiten eröffnen.“
Anseeuw fügte hinzu: „Der Markt für digitale Identitäten und digitale Geldbörsen ist von großer strategischer Bedeutung, und die Corona-Krise hat dies noch deutlicher gemacht.“ Beispielsweise könnte itsme mit seinem starken Fokus auf Sicherheit und Datenschutz auch eine Rolle bei der Bekämpfung von Online-Betrug oder bei der Weitergabe anderer Daten als Ihrer Identitätsdaten spielen. Wir halten es für sehr wichtig, weiterhin in diesen Bereich zu investieren und freuen uns daher sehr, FPIM als Aktionär begrüßen zu dürfen.“
Pandemie-„Pass“
itsme war in der news aus der neuesten Zusammenarbeit als Login für die CovidSafe.be-App der belgischen Regierung. Mit diesem „Corona-Pass“ können Belgier behaupten, geimpft zu sein, einen negativen PCR-Test bestanden zu haben oder eine Immunität aufgebaut zu haben. Die Anwendung ist seit Mittwoch, 16. Juni, verfügbar und mehr als 1 Million Belgier haben sich bereits über itsme registriert.
Stephanie De Bruyne, CEO von itsme, sagt: „Der zusätzliche Erfolg der letzten zwei Wochen sorgt für eine weitere Verankerung von itsme in der belgischen Gesellschaft. Gleichzeitig bestätigen solche Projekte, dass itsme vollständig da und bereit ist, auf der internationalen Bühne zu spielen. Wir freuen uns sehr, dass die Aktionäre unsere Wachstumspläne so überzeugend unterstützen und ihr Vertrauen bekräftigen. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam eine sehr schöne Geschichte schreiben können.“
Reden wir über Zahlen
Das Unternehmen berichtete, dass viele belgische Privatunternehmen und öffentliche Einrichtungen ihren Kunden und Nutzern itsme anbieten, da es ihnen ermöglicht, sich online zu identifizieren, sich anzumelden, Aktionen und Transaktionen zu bestätigen und Dokumente elektronisch zu unterzeichnen.
Etwa 20 Prozent der aktiven Bevölkerung in Belgien nutzen bereits das itsme-Konto. Seit der Anerkennung dieser App durch die belgische Regierung im Jahr 2018 und den damals 125,000 Nutzern hat sich deren Zahl auf das 12-fache erhöht. Derzeit hat die App in Belgien 3.5 Millionen Nutzer und jeden Tag kommen durchschnittlich 3,500 hinzu. Darüber hinaus verzeichnet das Unternehmen jeden Monat fast 5 Millionen Transaktionen über die Website itsme.
Etwa 45 Prozent der erwachsenen belgischen Bevölkerung haben mittlerweile ein itsme-Konto angelegt.
Im Durchschnitt nutzen Belgier diese App bei 7 Partnern zwischen 10 und 150 Mal im Monat. Dabei handelt es sich um mehr als 18.5 Millionen itsme-Authentifizierungen pro Monat, sowohl bei privaten Unternehmen als auch bei Regierungsportalen.