Die Musikindustrie leidet unter Urheberrechtsproblemen und Lizenzgebühren, da Rechteinhaber nicht korrekt ausgezahlt werden, was sich weltweit auf unbezahlte Einnahmen in Höhe von Hunderten Millionen Dollar beläuft. Audio, ein in London ansässiges Musiktechnologieunternehmen, arbeitet an einer Revolution der Lizenzgebühren, um sicherzustellen, dass Künstlern, Komponisten, Labels, Lizenzzahlern und Lizenzgesellschaften gleichermaßen Genauigkeit geboten wird.
Bringt 5.8 Mio. € ein
Audoo hat in seiner Serie-A-Finanzierungsrunde 5.2 Millionen Pfund (ca. 5.8 Millionen Euro) von Björn Ulvaeus – schwedischer Singer-Songwriter, Produzent und Mitglied der schwedischen Popgruppe ABBA – eingesammelt. An dieser Runde beteiligten sich auch bestehende Investoren, darunter Tileyard London. Laut Audoo wurde der Betrag in weniger als 10 Wochen aufgebracht.
„Seit langem dränge ich Performing Right Organizations dazu, intelligente Technologie von Drittanbietern zu nutzen. Audoo ist eine Lösung, von der ich glaube, dass sie die Musikindustrie für immer verändern wird, und deshalb habe ich meinen Worten Taten folgen lassen“, sagt Ulvaeus.
Mit dem eingeworbenen Kapital wird Audoo das „Audio Meter“ ermöglichen, ein kleines Gerät, das sicher überwacht, was Musik wird in öffentlichen Aufführungsbereichen (z. B. Geschäften, Fitnessstudios und Cafés) gespielt, um sicherzustellen, dass Künstler Lizenzgebühren erhalten, die ihnen rechtmäßig zustehen.
Ryan Edwards, CEO von Audoo, erklärt: „Es spielt keine Rolle, wer Sie sind – von Sir Elton John bis zum lokalen Singer-Songwriter, wir liefern genaue Daten, um sicherzustellen, dass Künstler fair bezahlt werden.“ Wenn unsere Technologie in allen lizenzierten Räumlichkeiten im Vereinigten Königreich vorhanden ist, werden alle 80 Stunden etwa 12 Millionen Spiele protokolliert. Wir wissen – mit Sicherheit und im Detail – genau, was die Leute hören. Wir werden den umfangreichsten Satz öffentlicher Musikdaten sammeln und melden, der jemals erstellt wurde.“
Laut Crunchbase hatte das Unternehmen im Mai 2019 in seiner Seed-Finanzierungsrunde 1.2 Millionen Pfund (ca. 1.3 Millionen Euro) eingesammelt.
Was ist Audoo?
Audoo wurde 2018 von Ryan Edwards gegründet, nachdem ihm selbst Lizenzgebühren für die Ausstrahlung seines Songs „Domino Effect“ entgangen waren. Audoo ist ein Musiktechnologieunternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein genaueres System zur Vergütung von Künstlern und Komponisten zu schaffen.
Das Unternehmen hat eine Lösung entwickelt, die tatsächlich gespielte Musik verfolgt und diese Informationen in Echtzeit weiterleitet, um Performing Right Organizations (PRO) bei der Digitalisierung und Rationalisierung ihrer Prozesse zu unterstützen, was zu einer genaueren und transparenteren Lizenzverteilung führt.
Das Audiomessgerät von Audoo wird an gewerbliche Einrichtungen wie Geschäfte, Restaurants, Fitnessstudios und Bars angeschlossen und nimmt einen digitalen Abdruck der abgespielten Musik auf. Diese Daten werden dann für Profis analysiert, die dafür sorgen, dass Künstler, Komponisten und Verleger bei jeder Wiedergabe ihrer Musik fair und genau entlohnt werden.
Wie funktioniert dieses Audiometer?
Audoo hat ein Audiometer erfunden, das die Form eines kleinen Steckers hat, der in eine Standardsteckdose passt, ohne dass eine komplexe Installation erforderlich ist.
Das Messgerät überwacht sicher, welche Musik ein Veranstaltungsort spielt, erkennt und protokolliert sie, sodass Künstler und Komponisten die Lizenzgebühren, die ihnen für die Ausstrahlung ihrer Werke zustehen, genau erhalten können.
Um die Einführung von Audiomessgeräten zu maximieren, arbeitet das Unternehmen mit Performing Right-Organisationen auf der ganzen Welt zusammen, um die Installation zur Voraussetzung für den Erwerb einer Lizenz zum Abspielen von Musik durch Veranstaltungsorte zu machen.
Wie behebt Audoo das Problem mit der Technologie?
Es werden keine aufgezeichneten Audiodaten jemals aufgezeichnet, gespeichert oder übertragen, daher werden auch keine PII (persönlich identifizierbare Informationen) erfasst.
Musik wird durch eine proprietäre digitale Fingerabdrucktechnologie identifiziert, die dann mit einer Bibliothek von über 70 Millionen Songs abgeglichen wird, um die genaue Version des ausgestrahlten Songs zu ermitteln. Dadurch wird sichergestellt, dass Audoo DSGVO-konform ist.
Darüber hinaus können die erfassten Daten auch von Plattenfirmen, Verlegern, Katalogeigentümern, Managern, Booking-Agenten und Künstlern selbst genutzt werden, um ihre Strategie zu verfeinern, Touren zu buchen und besser zu verstehen, wie Musik in der realen Welt konsumiert wird.
Bildnachweis: Audoo