Apples Laptops und Computer laufen schon seit langem auf Intel-Prozessoren. Allerdings kündigte das in Cupertino ansässige Unternehmen bereits im Juni dieses Jahres an, dass es bald mit der Herstellung eigener Computerprozessoren beginnen wird, wie es dies bereits für seine iPhones und iPads getan hat. Diese Verschiebung war darauf zurückzuführen, dass Intel mit Fertigungsproblemen konfrontiert war und Apple seine Abhängigkeit vom Chipgiganten verringern musste.
Auf seiner neuesten Apple-Veranstaltung präsentierte das Unternehmen eingeführt das neue M1 System on Chip (SoC) mit einigen bemerkenswerten Ansprüchen und stellte außerdem das neue MacBook Air, MacBook Pro und einen neuen Mac Mini vor, die alle mit dem neuen SoC ausgestattet sind.
Apple M1 SoC: Der Konkurrenz voraus
Während Prozessoren für Smartphones Während sich die Prozessoren rasant weiterentwickelt haben und nun auf einem 5-nm-Fertigungsprozess basieren, sieht es im Segment der Computerprozessoren anders aus. Derzeit ist AMD mit seinen 7-nm-Chips der Ryzen 4000-Serie für Laptops und der Ryzen 5000-Serie für Desktops führend in der Branche. Intel bleibt immer noch bei der 10-nm-Architektur hängen, während es den Herstellungsprozess weiter verfeinert, um eine Leistungssteigerung zu erzielen.
Unter den beiden Chipgiganten hat sich Apple den Titel gesichert, den ersten 5-nm-SoC auf den Markt zu bringen. Der M1-Chip ist auch einzigartig gebaut, da er mehrere verschiedene Chipstrukturen auf einem einzigen Chip, also einem SoC, vereint. Der DRAM oder Speicher ist ebenfalls im Chip untergebracht, ebenso wie die GPU, die aufgerüstet wurde, um schneller und leistungsstärker zu sein.
Der M1 ist ein Octa-Core-Prozessor, der über vier leistungsstarke und vier hocheffiziente Kerne verfügt. Diese Konfiguration ähnelt der big.LITTLE-Architektur, die ARM für Smartphone-Prozessoren verwendet, und ermöglicht es M1, bei Bedarf zwischen höherer Leistung und bei Bedarf Strom zu sparen. Obwohl Apple einige gewagte Behauptungen zur Leistung des Chips aufgestellt hat, können wir uns erst sicher sein, wenn einige Benchmark-Zahlen vorliegen und wir sehen, dass er sich auf reale Anwendungsfälle eignet.
Neues MacBook Air zum gleichen alten Preis
Das 13-Zoll-MacBook Air wurde mit dem M1-SoC aufgerüstet, der angeblich dazu beitragen soll, sowohl die Leistung als auch die Akkulaufzeit weiter zu verbessern. Laut Apple ist das neue MacBook Air 3.5-mal schneller in der Berechnung als die Vorgängergeneration und soll eine 5-fache Grafikleistung liefern. ML- oder maschinelle Lernaufgaben sollen neunmal schneller laufen, sodass „ML-basierte Funktionen wie Gesichtserkennung oder Objekterkennung dies in einem Bruchteil der Zeit erledigen können.“
Zusätzlich zur Leistung soll das MacBook Air bis zu 15 Stunden Akku-Backup beim Surfen im Internet und bis zu 18 Stunden bei der Videowiedergabe liefern. Dank der Flash-Technologie, die eine bis zu 2-mal schnellere SSD-Leistung liefert, und dem Speichercontroller des M1 soll der Laptop außerdem flotter sein.
In Bezug auf die Anzeige gibt es Unterstützung für den breiten P3-Farbraum auf dem Retina-Display. Es bietet Touch ID für die Anmeldung und der Secure Enclave-Chip ist dieses Mal im M1 integriert. Der Laptop verfügt über zwei Thunderbolt-Anschlüsse mit USB 4-Unterstützung und für bessere Konnektivität ist ein Wi-Fi 6-Chip an Bord.
Das neue MacBook Air mit M1-Antrieb kostet ab 1129 Euro.
Das neue MacBook Pro ist mit M1 SoC ausgestattet
Das neue 13-Zoll-MacBook Pro läuft auf Big Sur und verfügt über einen etwas größeren Formfaktor, der es dem M1-SoC ermöglichen sollte, seine Beine etwas auszustrecken. Laut Apple ist das neue Kühlsystem des MacBook Pro 2.8-mal schneller als die Vorgängergeneration und ermöglicht eine 5-fache GPU-Leistung sowie eine bis zu 11-mal schnellere ML-Verarbeitung. Und das alles „bis zu dreimal schneller als der meistverkaufte Windows-Laptop seiner Klasse“.
In Bezug auf die Akkulaufzeit soll das MacBook Pro bis zu 7 Stunden kabelloses Surfen im Internet und bis zu 20 Stunden Videowiedergabe ermöglichen. Das Unternehmen gibt an, auch die Mikrofone des Laptops verbessert zu haben, um Anrufe und Audioaufnahmen klarer zu machen. Der verbesserte Kamera-ISP liefert möglicherweise schärfere Bilder und einen größeren Dynamikbereich bei Videoanrufen. Der Laptop verfügt außerdem über zwei Thunderbolt-Anschlüsse, die eine Ausgabe in voller 6K-Auflösung auf Apples Pro Display XDR ermöglichen.
Das neue MacBook Pro mit M1-Antrieb kostet 1449 Euro.
Mac Mini bekommt einen Leistungsschub
Apple hat außerdem einen neuen und aktualisierten Mac Mini angekündigt, der jetzt auf dem neuen M1 SoC läuft. Der Mini-Computer sollte außerdem die gleiche 3-fache Rechen- und 5-fache GPU-Leistung wie die vorherige Generation bieten. Apple vergleicht den Mac Mini mit dem meistverkauften Windows-Desktop in seiner Preisklasse und behauptet, dass „der Mac mini nur ein Zehntel so groß ist, aber bis zu fünfmal schnellere Leistung liefert.“
Der neue Mac Mini verfügt über eine verbesserte Thermik, um ihn auch bei hoher Arbeitslast kühl zu halten. Darüber hinaus werden bis zu zwei Displays unterstützt, darunter Apples Pro Display XDR in voller 6K-Auflösung. Für eine bessere Konnektivität ist außerdem ein Wi-Fi-6-Chip an Bord.
Der Mac Mini ist für 799 Euro erhältlich. Alle neuen Apple M1-Geräte können ab sofort im Online-Apple Store und in der Apple Store-App bestellt werden. Die Auslieferung soll nächste Woche beginnen.
Bildnachweis: Apple