Die moderne Gesellschaft wird durch wissenschaftliche und technologische Durchbrüche ermöglicht, die wir im Laufe der Jahre erzielt haben. Von Kompressoren, die die Kühlung ermöglichen, über Klimaanlagen bis hin zum bescheidenen Elektromotor, der unsere zahlreichen Bedürfnisse erfüllt, sind bei uns zahlreiche Technologien im Einsatz. Die Speicherung von Elektrizität ist ein solches wissenschaftliches Wunderwerk, das es uns ermöglicht, Geräte mitzuführen, die sonst immer angeschlossen sein müssten. Jetzt mit Sitz in den Niederlanden startup LeydenJar Technologies hat einen weiteren Meilenstein auf dem wissenschaftlichen Weg erreicht.
Steigerung der Batterieenergie um 70 Prozent
Aktuelle Batterien dürfen nur geringe Mengen Silizium in ihren Anoden verwenden, da sie hauptsächlich auf Kohlenstoff basieren. Sitz in den Niederlanden startup LeidenJar Technologies hat eine neue Methode zur Herstellung von Anoden in Lithium-Ionen-Batterien entwickelt, die zu 100 Prozent aus Silizium bestehen. Dieser Durchbruch soll die Batterieindustrie drastisch verändern, da er die Produktion von Batterien mit einer um 70 Prozent höheren Energiedichte (1350 Wh/L) und 62 Prozent geringeren CO2-Emissionen ermöglicht.
Silizium soll als Anodenmaterial eine zehnmal höhere Kapazität als Kohlenstoff haben. Bisher standen technische Einschränkungen der Verwendung von Silizium als Primärmaterial im Weg, doch die Technologie von LeydenJar macht es möglich. Die Technologie basiert auf der Technologie zur Herstellung von Solarzellen, die als plasmaunterstützte chemische Gasphasenabscheidung (PECVD) bezeichnet wird.
Die Innovation, die eine um 70 Prozent höhere Energiedichte für Batterien ermöglicht, wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Sektoren wie Unterhaltungselektronik haben. Elektrofahrzeugeund die Speicherung erneuerbarer Energien. Dies liegt daran, dass die neue Technologie die Produktionskosten nicht in die Höhe treibt und eine „Plug-in“-Lösung für bestehende Batterie-Gigafabriken darstellt.
Christian Rood, Gründer und Geschäftsführer von LeydenJar Technologies, sagt: „Die Bedeutung der Batteriekapazität ist enorm.“ Elektrisches Fahren, intelligentere Smartphones, elektrisches Fliegen, alles und jeder wartet auf bessere Batterien. Unsere Lösung ist intelligent und einfach zu integrieren, ohne dass zusätzliche Kosten anfallen. Wir laden alle herzlich ein, die Vorteile der Siliziumanoden von LeydenJar zu nutzen und zu erleben.“
Erweiterung der Produktionskapazität
LeydenJar baute seine Test-Pouch-Zellen aus handelsüblichen Batteriematerialien wie NMC 622-Kathoden und LeydenJars Siliziumanoden. Zu Beginn der Batterielebensdauer konnte eine Energiedichte von 1350 Wh/L erreicht werden und die neuen und verbesserten Batteriezellen zeigten eine Zyklenlebensdauer von mehr als 100 Zyklen.
LeydenJar Technologies ist ein niederländisches Spin-out des Instituts für angewandte Forschung TNO, das bereits im April 2016 von den Mitbegründern Christian Rood und Gabriël de Scheemaker gegründet wurde. Der startup hat bisher insgesamt 4.3 Millionen Euro an Fördermitteln eingeworben, größtenteils in Form von Zuschüssen. Das Unternehmen bereitet sich nun darauf vor scale-up seine Produktionskapazität in den kommenden Jahren zu erweitern, was der nächste Schritt auf seinem Weg sein wird.
Bildnachweis: LeydenJar