Eine Sache, die am Leben absolut sicher ist, ist seine Ungewissheit. Die meisten von uns sind unwissend, wenn es darum geht, sich auf das Unvermeidliche vorzubereiten. Gerade bei medizinischen Notfällen kann es drastische Folgen haben, wenn für den Patienten keine wirksame Patientenverfügung vorliegt. Man sagt, dass Not die Mutter der Erfindung ist, und als Paul Brandenburg diese Lücke im medizinischen Bereich erkannte, gründete er 2015 DIPAT.
Die deutsche startup soll das erste Online-System sein, das es Patienten ermöglicht, selbstständig eine wirksame Patientenverfügung zu erstellen. Mit Niederlassungen in Leipzig und Berlin ist das Unternehmen zudem neuer Teilnehmer der EIT Digital Accelerator, das europäische Unternehmen im Bereich der digitalen Technologie dabei unterstützt, ihr Geschäft in Europa und darüber hinaus auszubauen. Kürzlich haben wir ein Interview mit Paul Brandenburg geführt, um zu verstehen, wie das funktioniert startup Funktionen, ihre Finanzierungspläne und mehr. Er ist nicht nur Gründer von DIPAT, sondern auch Vorstandsmitglied des Unternehmens. Außerdem gründete er kürzlich eine Lobbygruppe, den Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung, der sich für die Etablierung digitaler Gesundheitsanwendungen im deutschen Gesundheitssystem einsetzt.
Silicon Canals: Fangen wir ganz am Anfang an: Wie hat alles für Sie und DIPAT angefangen?
Paul Brandenburg: Vor DIPAT war ich 11 Jahre lang als Arzt in der Chirurgie und Notfallmedizin tätig und wurde immer wieder Zeuge der drastischen Folgen, wenn bei medizinischen Notfällen keine wirksame Patientenverfügung für Patienten vorgelegt werden muss. Um dies zu ändern, habe ich das erste Online-System entwickelt, das es Patienten ermöglicht, ihre medizinisch präzise Patientenverfügung selbstständig zu erstellen.
Um diese Innovation außerdem einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, habe ich 2015 zusammen mit Jan Brandenburg und Christian Müller DIPAT gegründet. In 4 Jahren sind wir einer der führenden medizinischen Online-Dienste für wirksame Patientenverfügungen in Deutschland. Rund 74 % aller Deutschen wollen derzeit mit einer Patientenverfügung vorsorgen, doch mehr als 90 % der bisherigen Patientenverfügungen erweisen sich als wirkungslos. Damit schließen wir nun eine gravierende Versorgungslücke in Deutschland.
Silicon Canals: Was war für Sie bisher Ihr größter Erfolg und welche Hürden mussten Sie nehmen, um ihn zu erreichen?
Paul Brandenburg: Seitdem unsere App live gegangen ist, haben wir mittlerweile rund 15,000 Nutzer, was für uns ein großer Erfolg ist. Im Hinblick auf die Herausforderungen haben wir analysiert, dass jeder, der seinen Lebensunterhalt online aufbaut, auf zwei potenzielle Hürden stoßen wird. Erstens: Was soll im Falle eines medizinischen Notfalls mit einer Person geschehen? Das ist ein sehr sensibles Thema, das mit Angst verbunden ist.
Zweitens sind medizinische Online-Dienste in Deutschland noch nicht weit verbreitet, und vor allem sind die Bundesbürger daran gewöhnt, dass die gesetzliche Krankenversicherung alle „normalen“ Gesundheitsleistungen vollständig abdeckt.
Daher wird es für deutsche E-Health-Dienste schwierig, Kunden davon zu überzeugen, für ihr Produkt zu bezahlen. Diesen Forderungen sind wir jedoch konstruktiv nachgekommen, indem wir hochwertige, suchmaschinenoptimierte Informationen online angeboten haben und vor Ort mit Partnern wie gesetzlichen und privaten Krankenkassen zusammengearbeitet haben. Auf diese Weise haben wir Kunden gewonnen, die sich für das Thema interessieren.
Silicon Canals: Was war der beste Rat, den Ihnen jemand seit der Gründung Ihres Unternehmens gegeben hat?
Paul Brandenburg: Im Jahr 2016 haben wir am 6-monatigen SpinLab teilgenommen accelerator Programm, eine HHL Accelerator Programm der HHL Leipzig Graduate School of Management. Es war ein großer Schritt für uns; Wir haben von ihnen enorme Unterstützung, unternehmerisches Know-how und ideale Investoren erhalten. SpinLab hat den Lauf der Geschichte für DIPAT verändert. Dann gibt es noch einen der wichtigsten Ratschläge: Geben Sie niemals auf.
Silicon Canals: Was waren die Hauptgründe für den Beitritt zum EIT Digital? Accelerator? Was erhoffen Sie sich davon?
Paul Brandenburg: Durch den Beitritt zu EIT Digital AcceleratorUnser Ziel ist es, uns im internationalen Gesundheitsmarkt zu etablieren. Die Führung acceleratorDie Unterstützung von wird es uns ermöglichen, unsere Sichtbarkeit in der europäischen Innovation zu erhöhen ecosystem bedeutend. Dadurch wollen wir unsere Geschäftskontakte ausbauen, neue internationale Investoren gewinnen und europäische Partnerschaften knüpfen. Insbesondere streben wir die Zusammenarbeit mit internationalen gesetzlichen und privaten Krankenkassen sowie Versicherungsunternehmen an.
Silicon Canals: Was sind deine Pläne für die Zukunft? Sie suchen externe Fördermittel?
Paul Brandenburg: Unser vorrangiges Ziel ist die Etablierung von DIPAT – als E-Health-Dienst – und als fester Bestandteil der von den europäischen Krankenversicherungen anerkannten und abgedeckten Gesundheitsdienste. Bis zum Jahr 2020 wird Deutschland dank eines neuen Gesetzes (Digitale Versorgungsgesetz) voraussichtlich bedeutende Entwicklungen in diesem Bereich erleben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer langfristigen Entwicklung ist die Erweiterung unseres Produktportfolios. DIPAT wird in Kürze eine umfassendere Palette von Diensten einführen, die es Benutzern ermöglichen, alle Arten von vorläufigen Dokumenten zu erstellen, die medizinische und/oder rechtliche Anforderungen erfüllen. Letztendlich wollen wir alle dazu befähigen, medizinische und rechtliche Selbstbestimmung zu erreichen. Unser Ziel ist es, dies zu erreichen, indem wir rund um die Uhr professionelle Beratung auf dem neuesten Stand der Technik anbieten – zu einer Qualität, einem Preis und einer Benutzerfreundlichkeit, die nur durch die Digitalisierung möglich werden können.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit erstellt EIT Digital. Lesen Sie mehr über unsere Partnerschaft Chancen.