Bereits 2017 wurde der Suchmaschinenriese Google mit einer Geldstrafe von 2.4 Milliarden Euro belegt, weil er seine marktbeherrschende Stellung im Bereich der allgemeinen Internetsuche missbraucht hatte. Zahlreiche Einzelhändler und Preisvergleicher glaubten, dass durch die Platzierung ihres Preisvergleichsdienstes ganz oben auf der Suchergebnisseite Google verschafft sich einen unfairen Wettbewerbsvorteil auf dem Produkt- und Preisvergleichsmarkt.
Ein Wort gegen Google!
In dieser Hinsicht LadenZeile.de, eines der führenden Online-Shopping-Portale in DeutschlandGemeinsam mit 40 weiteren haben sie deshalb einen offenen Brief an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager geschickt. Dem Schreiben zufolge drängen die unterzeichnenden kleinen und mittleren Digitalunternehmen auf die wirksame Vollziehung des 2017 erlassenen Verbotsbeschlusses gegen Google Shopping.
Der Missbrauch geht weiter!
Darüber hinaus stimmen die Unterzeichner des Schreibens darin überein, dass der Missbrauch durch Google bis heute andauert. Tatsächlich treten viele Unterzeichner zum ersten Mal öffentlich auf, um ihren Unmut über das Verhalten von Google zum Ausdruck zu bringen.
Dr. Johannes Kotte, Geschäftsführer der LadenZeile, sagte:
Zehn Jahre nach der Eröffnung des Verfahrens gegen Google und mehr als zwei Jahre nach der Verbotsentscheidung der Kommission hat Google seinem Missbrauch immer noch kein wirksames Ende gesetzt.
Tomáš Braverman, CEO des tschechischen Preisvergleichs Heureka, sagte:
Wir beobachten mit größter Sorge, dass Google in unserem Markt immer aggressiver vorgeht, anstatt den Missbrauch zu beenden. Während Google versucht, den Anschein eines fairen Wettbewerbs aufrechtzuerhalten, ist die Situation heute viel schlimmer als noch vor zwei Jahren.
Kommissar signalisierte Unzufriedenheit!
Die Verfasser des Schreibens fordern daher die EU-Kommissarin auf, Google endlich in die Schranken zu weisen, indem sie ihre eigene Entscheidung wirksam durchsetzt. Bemerkenswerterweise äußerte der Kommissar auch Unzufriedenheit mit der Arbeit von Google: „Wir sehen immer noch nicht viel Verkehr für tragfähige Konkurrenten, wenn es um Einkaufsvergleiche geht.“
Erstaunlich großer Schaden für europäische Verbraucher!
Laut einer aktuellen Studie liegen die Preise bei Google Shopping im Durchschnitt 14 % über denen der Konkurrenz. Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden für die europäischen Verbraucher daher jedes Jahr auf Milliarden.
Kotte, sagte:
Google wird mit seinen unfairen Praktiken auch andere Märkte angreifen. Die gesamte europäische Digitalwirtschaft ist in Gefahr. Nach meiner Schätzung Zehntausende hochqualifizierte jobs stehen auf dem Spiel – bei Dutzenden kleiner und mittlerer europäischer Unternehmen, die ihre Steuern ehrlich zahlen. Die EU-Kommission muss daher Google nun klar in die Schranken weisen und wirksame Abhilfemaßnahmen von Google fordern – also eine faire und gleiche Behandlung aller Preisvergleichsdienste, einschließlich der Google Shopping Unit.
Bildnachweis: Shutterstock/Aaron-Schwartz
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