Niederlande Biotechnologie Unternehmen Mikroos gab bekannt, dass es in einer neuen Finanzierungsrunde 32 Millionen Euro eingesammelt hat.
Das Unternehmen hatte im März 30 2019 Millionen Euro eingesammelt und erhielt ebenfalls im selben Jahr die höchstmögliche Summe von 2.5 Millionen Euro im Rahmen des EU-KMU-Innovationsprogramms Horizon 2020.
Horizont 2020 war eine EU-Initiative zur Förderung von Forschung und Innovation und zur Unterstützung von Geschäftsideen mit hohen Erfolgsaussichten zur Verbesserung des sozialen Wohlergehens und der globalen Wettbewerbsfähigkeit der EU und ihrer Bürger. Von den knapp 2000 eingereichten Vorschlägen wurden nur rund 4 Prozent ausgezeichnet.
Kapitalausnutzung
Der Erlös aus dieser Runde wird dem Unternehmen dabei helfen, seine Endolysin-Plattformtechnologie weiterzuentwickeln, die auf der gezielten Abtötung ausschließlich unerwünschter Bakterien basiert.
Die Mittel werden Micreos auch dabei helfen, seine klinischen Entwicklungsprogramme für atopische Dermatitis, diabetische (MRSA-)Wunden und Blutkreislaufinfektionen auf der Grundlage seiner pharmazeutischen Leitsubstanzen XZ.700 und SP.800 zu beschleunigen.
Gezielte Bekämpfung von Bakterien
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Auftreten antibiotikaresistenter „Superkeime“ mittlerweile ein globales Problem, das das Ende der modernen Medizin und eine Rückkehr zu den Zeiten bedeuten kann, in denen Routineoperationen, einfache Wunden oder einfache Infektionen möglich waren lebensgefährlich.
Andererseits haben Wissenschaftler auch erkannt, dass die meisten Bakterien nützlich sind und intakt bleiben sollten. Antibiotika unterscheiden nicht zwischen schlechten und guten Bakterien und ihr Einsatz kann zu Nebenwirkungen und Resistenzen führen.
Micreos entwickelt neue biologische Therapien, die auf der gezielten Abtötung unerwünschter Bakterien basieren und Antibiotika in einer Vielzahl von Anwendungen ersetzen sollen. Das 2006 von Hans-Poul Veldhuyzen van Zanten und Mark Offerhaus gegründete Unternehmen behauptet, in diesem Bereich weltweit führend zu sein.
Die proprietäre Endolysin-Technologie wurde gemeinsam mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich entwickelt. Micreos betreibt sein Technologiezentrum in Zürich mit Niederlassungen in den Niederlanden und den USA.
Unter der Marke Gladskin hat Micreos mehrere Endolysin-basierte OTC-Produkte für Menschen mit entzündlichen Hauterkrankungen, die durch S. aureus-Bakterien verursacht oder verschlimmert werden, einschließlich Akne, Ekzemen und Rosacea, auf den Markt gebracht und Hunderttausenden Menschen geholfen.
Endolysine als Präzisionsantibiotika
Auf der Suche nach Lösungen griffen die Forscher von Micreos auf die natürlichen Präzisionsantibiotika namens Endolysine zurück. Im Gegensatz zu Antibiotika haben diese hochspezifischen Enzyme die Fähigkeit, nur unerwünschte Bakterien anzugreifen und gleichzeitig das Mikrobiom zu erhalten, das aus Milliarden „guter“ Bakterien besteht, die für unsere Gesundheit unerlässlich sind.
Nach Angaben des Unternehmens sind Endolysine sicher und umweltfreundlich. Aufgrund ihres Wirkungsmechanismus ist eine Resistenzentwicklung nicht zu erwarten.
Ungedeckten medizinischen Bedarf ansprechen
XZ.700 zielt auf Staphylococcus aureus (S. aureus), einschließlich des antibiotikaresistenten MRSA, und konserviert gleichzeitig Staphylococcus epidermidis, das als hautfördernd und wundheilungsfördernd gilt. SP.800 zielt auf alle Staphylokokkenarten ab.
Mark Offerhaus, Gründer und CEO von Micreos, sagt: „Wir beginnen zu erkennen, dass die Bedeutung der Artenvielfalt über den Regenwald hinausgeht, bis hin zu unserem eigenen Körper und unserem Wohlbefinden. Klinische Studien belegen das Zusammenspiel zwischen der Mikrobiota des Kommensal und in unserem Körper und unserem Immunsystem, wie die Entstehung und Zunahme vieler chronischer Krankheiten und sogar bestimmter Formen von Krebs zeigt. Dieses neue Paradigma erfordert einen neuen Ansatz, den wir zu unserer Mission gemacht haben.“
Micreos hat auch von der FDA zugelassene Lebensmittelsicherheitsprodukte entwickelt – „Phageguard „S“ gegen Salmonellen und „Phageguard L“ gegen Listeria monocytogenes, die besonders gefährlich für schwangere Frauen sowie für ältere und immungeschwächte Menschen ist.