Kunststoffe sind überall und verschmutzen letztendlich die Umwelt und entziehen der Wirtschaft eine wertvolle Ressource. Laut a berichtenEuropa produziert etwa 58 Millionen Tonnen Kunststoff jedes Jahr. Da der größte Teil des Rohstoffs auf fossilen Brennstoffen basiert, könnten Kunststoffe bei Fortsetzung der aktuellen Produktionstrends bis 2050 20 % des Ölverbrauchs und 15 % der Treibhausgasemissionen ausmachen und es könnte mehr Kunststoffe als Fische im Meer geben .
Europa produziert außerdem fast 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle, von denen nur 30 % recycelt, 39 % verbrannt und 31 % auf Mülldeponien entsorgt werden. Der EU-Kunststoffsektor ist riesig – er beschäftigt 1.5 Millionen Menschen und erwirtschaftete 340 einen Umsatz von 2015 Milliarden Euro BerichteEine Steigerung der Nachhaltigkeit kann neue Chancen für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung von Arbeitsplätzen mit sich bringen.
22 Studenten, 18 Monate und ein „Altauto“
Derzeit produziert die europäische Automobilindustrie insgesamt 2.1 Milliarden Tonnen Abfall pro Jahr. Mit dem Ziel zu zeigen, dass Sie diesen Abfall auf neue und nützliche Weise wiederverwenden können, Studenten an der Technischen Universität Eindhoven in den Niederlanden haben ein Auto fast vollständig aus Abfall hergestellt.
„Mit diesem Auto wollen wir zeigen, dass Abfall auch in komplexen Anwendungen wie einem Auto ein wertvoller Stoff ist“, sagt er team Mitglied Matthijs van Wijk.
Das Auto wurde von entwickelt TU / ecomotive - ein Student team an der Technischen Universität Eindhoven.
Lucas Chassis besteht aus einer einzigartigen Sandwichplatte, die die Studenten in Zusammenarbeit mit mehreren Unternehmen entwickelt haben. Die Außenseite besteht aus Flachsfasern kombiniert mit Kunststoff, der aus dem Meer gefischt wird. Obwohl dieses Material mehrere Jahre im Meer versunken war und aus verschiedenen Kunststoffarten besteht, ist es in der Kombination mit den Naturfasern in der Lage, dem Chassis ausreichende Festigkeit zu verleihen.
Der Kern des Materials besteht aus recycelten PET-Flaschen – die maximal zehnmal recycelt werden können. Die Karosserie, die Oberfläche, die Fenster und der Innenraum bestehen ebenfalls aus recycelten Materialien, darunter PET-Flaschen, ABS-Hartplastik und Hausmüll.
Das Ergebnis ist ein sportlich aussehendes Elektroauto namens „Luca“. Das Auto wurde vom niederländischen Arzt und ESA-Astronauten André Kuipers enthüllt.
„Luca“ leicht und effizient
Luca ist ein Kompaktwagen und wird von zwei Motoren angetrieben – einem an jeder Achse – und diese ergeben zusammen eine bescheidene Leistung von 12 kW.
Es kann eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h erreichen. Die Spannung stammt aus sechs Batterien, die aus ausgedienten Straßenfahrzeugen stammen, und ermöglichen Luca eine beeindruckende Reichweite von 220 km.
Der Verbrauch kann auf etwa 180 KM/Liter Benzin umgerechnet werden. Zudem ist es aufgrund des geringen Gewichts (360kg ohne Batterien) halb so leicht wie vergleichbare Autos.
Eine ganze Menge Abfall
Die Karosserie des Autos besteht aus recyceltem ABS – einem Hartplastik, der in vielen Konsumgütern wie Spielzeug, Fernsehern und Küchenprodukten verwendet wird. Seine gelbe Farbe erhält das Auto durch eine Folierung – eine farbige Folie – statt durch Lack. Auch diese Folie lässt sich rückstandslos entfernen.
Dadurch bleibt reines Plastik übrig und der endgültige Recyclingprozess wird erheblich vereinfacht. Auch die Seiten- und Heckscheiben bestehen aus recyceltem Material. Durch den Recyclingprozess erhalten die Fenster sofort einen luxuriösen schwarzen Farbton.
Auch im Innenraum wurde viel Abfall verwendet. Luca hat zum Beispiel zwei bequeme, maßgefertigte Stühle, deren Kissen aus einer Kombination aus Kokoshaar und Rosshaar bestehen. Der sie umgebende Stoff besteht aus recyceltem PET, fühlt sich aber an und sieht aus wie Wildleder. Die Mittelkonsole besteht unter anderem aus einem Kunststoffzusatz aus Hausmüll.
Hinzu kommen sogar Reststoffe aus Lucas eigenem Produktionsprozess: Kleine Flachsstücke werden mit dem Plastik aus dem Meer zu stilvollen, nützlichen Tellern gepresst.
Mit all dem, dem team möchte die Menschen für ihr Konsumverhalten sensibilisieren und so zur Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft beitragen.
Weitere von der Eindhoven TU/ecomotive entwickelte Autos team
Dies ist nicht das erste Auto der Eindhoven TU/ecomotive team hat sich entwickelt. Vor Luca gab es das Isa, Nova, Lina und Noah – ein Elektroauto, dessen Karosserie und Chassis vollständig aus Pflanzen bestehen. Laut TU/ecomotive sind diese Autos zudem mit modernster Technologie ausgestattet, was nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch Effizienz und Sicherheit gewährleistet.
Bildnachweis: Technische Universität Eindhoven