Das in Göteborg ansässige Unternehmen Polestar für Premium-Elektrofahrzeuge gab am Mittwoch bekannt, dass es sich eine dreijährige Kreditfazilität in Höhe von 950 Millionen US-Dollar (ca. 877 Millionen Euro) gesichert hat.
Die Finanzierung wurde von 12 führenden internationalen Banken bereitgestellt, darunter BNP Paribas, Natixis, Standard Chartered, BBVA, HSBC und SPDB.
Mit den eingeworbenen Mitteln will das schwedische Unternehmen seine nächste Entwicklungsstufe finanzieren und damit seinen Finanzierungsbedarf decken.
Nach Angaben des Unternehmens beliefen sich die liquiden Mittel in der Bilanz zum 31. Dezember 2023 auf etwa 770 Millionen US-Dollar (ungefähr 710 Millionen Euro).
Thomas Ingenlath, CEO von Polestar, sagt: „Die Sicherung der Finanzierung durch ein Konsortium globaler Banken spiegelt die Unterstützung unserer Partner für den Wachstumskurs von Polestar wider. Zusammen mit der umfassenden finanziellen Unterstützung von Geely und dem Zugang zu innovativer Technologie und technischem Fachwissen haben wir unseren Weg zum Cashflow-Break-Even für 2025 gestärkt.“
Polestars Roadmap
Begleitet wird die Finanzierungsvereinbarung von einem umfassenden Effizienzprogramm von Polestar, das einen Stellenabbau von 10 Prozent seit Mitte 2023 und einen weiteren Stellenabbau von 15 Prozent in diesem Jahr vorsieht.
Das Unternehmen hat erhebliche Fortschritte bei der Verwirklichung seines gestärkten Geschäftsplans und seiner Ziele für 2025 gemacht, darunter das Erreichen des Cashflow-Break-Even, eines Jahresvolumens von über 155,000 und einer Bruttomarge im hohen Zehnerbereich.
Gleichzeitig, Polestar konnte seine Modellpalette um zwei margenstarke SUVs erweitern.
Die Verkäufe des Polestar 4 nehmen auf der ganzen Welt zu, die Produktion des Polestar 3 hat inzwischen in China begonnen und Testproduktionsläufe wurden auch in South Carolina, USA, abgeschlossen.
Auch die Prototypenproduktion des Polestar 5, eines progressiven Performance-GT, wird im Jahr 2024 beschleunigt.
Polestar hat kürzlich eine neue Aktionärsstruktur angekündigt, die eine starke Grundlage für die weitere Geschäftsentwicklung der Marke bieten wird.
Im Rahmen der neuen Struktur wird Geely Sweden Holdings zweitgrößter Anteilseigner, während Volvo Cars einen Anteil von 18 Prozent behält.
Daniel Li, CEO der Geely Holding Group und Vorstandsmitglied von Polestar, sagt: „Als strategischer Partner und direkter Anteilseigner von Polestar wird Geely die legendäre Marke für Hochleistungsautos auch in Zukunft umfassend operativ und finanziell unterstützen.“ Wir behalten unsere Anteile an Polestar und beabsichtigen, uns bei Bedarf an künftigen Finanzierungsaktivitäten zu beteiligen. Polestar wird vollen Zugriff auf die Technologien und das technische Know-how der Geely Holding haben, um seine globalen Wachstumsziele zu verwirklichen.“
Polestar: Hersteller von Premium-Elektrofahrzeugen
2017 von Volvo Cars und Zhejiang Geely Holding gegründet, Polestar ist ein globaler, reiner Hersteller von Premium-Elektrofahrzeugen. Polestar plant, bis 2026 fünf leistungsstarke Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen. Bis 2030 will das Unternehmen ein wirklich klimaneutrales Auto produzieren.
Der Polestar 1 ist ein elektrischer Hochleistungs-Hybrid-GT mit geringem Volumen und einer Karosserie aus Kohlefaser, der 609 PS und 1,000 Nm Drehmoment leistet. Die rein elektrische Reichweite beträgt 124 km (WLTP).
Polestar 2, das elektrische Performance-Fastback, wurde 2019 auf den Markt gebracht.
Polestar 3, der SUV für das Elektrozeitalter, kommt Ende 2022 auf den Markt.
Polestar 4, das umgestaltete SUV-Coupé, kommt schrittweise von 2023 bis 2024 auf den Markt.
Polestar 5, ein elektrischer viertüriger GT, und Polestar 6, ein elektrischer Roadster, sind bald erhältlich.
„Dies markiert eine neue Phase im Geschäft von Polestar“, sagt Thomas Ingenlath. „Die Anstrengungen der letzten Jahre zahlen sich aus: Wir haben unsere Kostenbasis verbessert, die Finanzierung gesichert und unsere Produktoffensive forciert. Beide SUVs schärfen nun die Marke, zielen auf eines der am schnellsten wachsenden Segmente der Branche ab und positionieren uns für ein starkes Volumenwachstum und eine Steigerung der Gewinnmarge ab der zweiten Hälfte des Jahres 2024“, fügt Ingenlath hinzu.