Es ist Zeit für ein weiteres Interview mit einem weiteren aktuellen Gewinner des Digitale Herausforderung des EIT. Wir sprechen mit Lars Grieten, CEO und Mitbegründer von Fibricheck. Das belgische Unternehmen mit Sitz in Hasselt gehörte 2016 zu den Gewinnern in der Kategorie „Digital Wellbeing“. Mit der Smartphone-App von Fibricheck können Nutzer jedes Schlag-zu-Schlag-Intervall ihrer Herzfrequenz mit höchster Genauigkeit überwachen, um zu definieren, um welche Art von Arrhythmie es sich handelt gegenwärtig. Während des Interviews sprachen wir über die Fortschritte des Unternehmens, seine neuesten Erfolge und die Rolle, die EIT Digital bei seinen Erfolgen gespielt hat.
Die Technologie
Fibricheck besteht aus zwei Teilen: der App für den Patienten und der Schnittstelle für den Arzt. Fibricheck nutzt modernste Algorithmen des maschinellen Lernens, um Ergebnisse automatisch zu interpretieren. Anschließend wird eine Ausgabe für das medizinische Fachpersonal generiert, das diese Ergebnisse visuell bestätigen kann. Diese Ergebnisse werden in einem leicht verständlichen Format visuell dargestellt. Für diese Visualisierung sind drei Faktoren wichtig.
Zunächst repräsentieren die Daten einen Messzeitraum von 60 Sekunden. Zweitens wird ein Tachogramm mit einer indexbasierten Zeitdarstellung der Entfernung zwischen den einzelnen Herzschlägen bereitgestellt. Abschließend wird ein Lorentz-Diagramm verwendet, um Clustermuster zwischen dem vorherigen und dem aktuellen Intervall zu visualisieren. Kurz gesagt: Die Visualisierung liefert Informationen darüber, wie lang die Intervalle zwischen den Herzschlägen sind und ob es während einer Messperiode von 60 Sekunden Unterschiede zwischen diesen Intervallen gibt. Anschließend kann ein medizinisches Fachpersonal bestimmte Anzeichen einer Herzrhythmusstörung erkennen.
Wie ist der aktuelle Stand der Dinge bei Fibricheck?
Grieten: „FibriCheck ist ein medizinisches Gerät software Lösung, mit der Sie Herzrhythmusstörungen mithilfe der Kamera Ihres Smartphones überwachen können. Wir haben dieses Produkt als Diagnosegerät der Klasse IIa zertifiziert und sind derzeit auf ärztliche Verschreibung erhältlich. Das bedeutet, dass wir darauf abzielen, dass FibriCheck ein medizinisches Gerät ist und Vertrauen bei den Ärzten aufbaut, damit diese weiterhin die Kontrolle behalten und Fibricheck den richtigen Patienten verschreiben können. Wir haben unser Produkt am 17. Mai auf den Markt gebracht und bauen derzeit unsere Vertriebsaktivitäten aus.
Was haben Sie während der EIT Digital Challenge gelernt und erreicht?
„Wie man sich vernetzt, wie man sich noch besser vernetzt und schließlich noch mehr Vernetzung.“ EIT Digital hat uns die Welt geöffnet. Sie ermöglichten es uns, mit Experten in verschiedenen Märkten zu sprechen und halfen uns zu lernen und herauszufinden, wie wir schnell auf andere Länder zugehen können.“
Finanzierungsrunden
Diese Aussage erweist sich als recht zutreffend, wenn man sich die Finanzierungsrunden von Fibricheck ansieht. Im Jahr 2014, Grants4Apps investierte eine kleine Summe von rund 42.000 Euro in die startup. Doch nachdem sie 2016 an der EIT Digital Challenge teilgenommen hatten, schloss sie ein Jahr später eine viel größere Investitionsrunde ab. Am 9. Mai 2017 sammelte FibriCheck eine 1.4 Mio. € Finanzierungsrunde der Serie A zur weiteren Beschleunigung und Internationalisierung. Die führenden Investoren dieser jüngsten Finanzierungsrunde waren LRM-Investmentfonds und Volta Ventures, Investoren, die ermöglichen startups aus den Benelux-Ländern, um international zu wachsen.
Internationale Anerkennung
Letzte Woche, am 7. September, gewann Fibricheck einen prestigeträchtigen Preis auf der größten kardiologischen Tagung der Welt. ESK 2017 in Barcelona. Vier Tage lang kamen 30.000 Kardiologen zusammen, um an Präsentationen und Pitches teilzunehmen. Und zum ersten Mal in der Geschichte des ESC wurde dem digitalen Wohlbefinden große Aufmerksamkeit geschenkt. Fibricheck erhielt sogar eine Auszeichnung als vielversprechendstes Projekt auf diesem Gebiet. Kurz gesagt, die Teilnahme an der EIT Digital Challenge hat es Fibricheck ermöglicht, internationale Anerkennung zu erlangen.
Sie haben bei der EIT Digital Challenge 2016 eine Auszeichnung in der Kategorie „Digital Wellbeing“ gewonnen. Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Branche weiterentwickeln?
„Das digitale Wohlbefinden nimmt zu; Wir beginnen zu erkennen, welche Auswirkungen es auf das tägliche Leben hat. Wir beginnen auch zu begreifen, dass digitale Gesundheit mehr bedeutet als nur ein Wearable, sondern dass der Fokus auf der Anwendung liegt. Es kommt darauf an, was Sie mit dem Wearable machen und was Sie anbieten! Konkrete Lösungen finden ihren Weg auf den Markt und werden immer häufiger angenommen. Es gibt immer noch erhebliche Herausforderungen, aber mit dem Wachstum und der Reifung der Qualität werden diese Lösungen die digitale (R)EVOLUTION fortsetzen.“
Einfach zu bedienen:
Fibricheck kann auf jedem Smartphone installiert werden und ist somit jederzeit und überall sehr einfach zu nutzen. Heutzutage verschreiben Kardiologen, Neurologen und Ärzte ihren Patienten aktiv Fibricheck im Screening-Bereich, als einzigartiges Tool zur Ereignisverfolgung und zur Nachbehandlung von Vorhofflimmern. Die Anwendung gibt Patienten mehr Einblick in ihre Gesundheit, ist aber auch ein Beispiel dafür, wie eine ordnungsgemäße Implementierung digitaler Gesundheitsprodukte den Sektor verbessern könnte.
EIT Digital Challenge 2017
Fibricheck ist ein weiteres Beispiel dafür, wie a startup können durch die EIT Digital Challenge internationale Sichtbarkeit und Anerkennung erlangen. Sind Sie Teil eines Tech scaleup das wie Fibricheck ein echter europäischer Player werden will? Möchten Sie internationale Sichtbarkeit und Zugang zu internationalen Märkten erlangen? Wenn die Antworten auf diese Fragen „Ja“ lauten, worauf warten Sie noch? Bewerbungen für die EIT Digital Challenge 2017 sind möglich.
Scaleups können gelten bis 8.
- „Steuern Sie Ihr gesamtes Smart House mit Homey: ein Interview mit Stefan Witkamp, Mitbegründer von Athom“, https://siliconcanals.com/news/startups/controlling-entire-smart-house-homey-interview-stefan-witkamp-co-founder-athom/?preview_id=10889&preview_nonce=3318247b54&post_format=standard&_thumbnail_id=10903&preview=true
- „Sicheres Teilen leicht gemacht: ein Interview mit Storro, Gewinner der EIT Digital Challenge 2015“, https://siliconcanals.com/news/startups/secure-sharing-made-easy-interview-storro-winner-eit-digital-challenge-2015/
- „EIT Digital Challenge 2017 bietet Technologie scaleup„Das ist die Chance, ein echter europäischer Player zu werden“, https://siliconcanals.com/events/eit-digital-challenge-2017/