Das in Freiburg in der Schweiz ansässige Unternehmen Bcomp für saubere Technologien gab bekannt, dass es sich in einer Finanzierungsrunde der Serie C 36 Mio. CHF (ca. 37 Mio. EUR) gesichert hat.
Die Runde wurde von der EGS Beteiligungen AG (EGSB) angeführt, unter Beteiligung neuer Investoren, darunter Verve Ventures, Zürcher Kantonalbank und RKKVC.
Eine Gruppe von Teilnehmern, die bereits in die Serie-A- und Serie-B-Runden von Bcomp investiert hatten, erhöhte ihre Investitionen weiter. Zu dieser Gruppe gehören Namen wie Generali und Airbus Ventures sowie strategische Investmentfonds, die mit bekannten OEMs wie BMW i Ventures, Porsche Ventures und Volvo Cars Tech Fund verbunden sind.
Mit den Mitteln wird das Schweizer Unternehmen seine Produktionskapazitäten ausbauen und neue Märkte in Asien und Nordamerika erschließen.
Die Biokompositprodukte des Unternehmens wurden von Volvo und Polestar anerkannt, und Anwendungen im industriellen Maßstab sind im Gange.
Bcomp strebt eine Expansion in andere Sektoren wie Bahn, Busse, Luft- und Raumfahrt sowie Konsumgüter an.
„Wir stehen nicht nur vor strengeren Vorschriften für den CO2-Ausstoß, sondern Verbraucher und Hersteller auf der ganzen Welt verstehen auch, dass wir dekarbonisieren müssen, um unsere globale Umwelt zu schützen“, sagt Christian Fischer, CEO und Mitbegründer von Bcomp.
„Die Qualität und der Status der Investoren unserer Serie C zeigen ihre Überzeugung, dass unsere biobasierten Verbundwerkstoffe einen gangbaren Weg zur CO2-Neutralität bieten, ohne Kompromisse bei den strengen Leistungsanforderungen unserer Kunden für ihre anspruchsvollen Anwendungen einzugehen“, fügt Fischer hinzu.
Bcomp: Wegweisend für nachhaltige Leichtbaulösungen
2011 als Garagenprojekt gestartet, Bkomp entwickelt und vertreibt nachhaltige Leichtbaulösungen.
Die proprietären Verstärkungstechnologien des Unternehmens auf Naturfaserbasis – ampliTex und power-Ribs – reduzieren die Umweltbelastung in einer Vielzahl von Hochleistungsanwendungen.
Dazu gehören Motorsport, Automobilinnenausstattung, Nahverkehr, Freizeitausrüstung, Konsumgüter und die Luft- und Raumfahrtindustrie.
Laut Bcomp können seine Verstärkungsgewebe auf Flachsbasis von OEMs als Ersatz für Standardmaterialien wie Kohlenstoff, Glas oder Kunststoff in ihren Zielmärkten verwendet werden.
In bestimmten Anwendungen bietet es im Vergleich zu synthetischen Verbundwerkstoffen ein überlegenes Leichtigkeits- und Steifigkeitspotenzial.
Darüber hinaus bieten diese Materialien Vorteile wie eine hohe Vibrationsdämpfung und eine verbesserte Sicherheit, da die Materialien beim Aufprall nicht zersplittern.
Mit Investoren wie BMW i Ventures, Porsche Ventures und Volvo Cars Tech Fund verbundene OEMs nutzen bereits powerRibs und ampliTex.
Beispielsweise wird ampliTex-Gewebe in großem Umfang für sichtbare Innenkomponenten des neuen elektrischen Volvo EX30 eingesetzt, während BMW beide Produkte bei der Gestaltung leistungsstarker Innen- und Außenteile für seinen BMW M4 GT4 verwendet.
Mit der Lösung von Bcomp können Automobilinnenräume den Kunststoffanteil um bis zu 70 Prozent und das Gewicht um bis zu 50 Prozent reduzieren.
Diese natürlichen Hochleistungsmaterialien reduzieren den CO2-Ausstoß um bis zu 60 Prozent und können recycelt werden.
Die thermoplastische Produktpalette ist nach IATF 16949 und ISO 9001 zertifiziert und lässt sich problemlos in Serienproduktionsprozesse integrieren.
Bcomps team bietet globale technische Unterstützung und Beratung vom Konzept bis zur industriellen Fertigung von seinem Hauptsitz in Freiburg in der Schweiz und einem Büro in Shanghai, China aus.
Der Investor
Die EGS Beteiligungen AG (EGSB) ist der Investmentarm der Ernst Göhner Stiftung in Zug/Schweiz.
Die Stiftung investiert einen bedeutenden Teil ihres Vermögens in Schweizer Unternehmen und trägt so aktiv zu deren nachhaltig positiver Entwicklung bei und sichert deren Erhalt jobs und Know-how in der Schweiz.
„Wir sind sehr beeindruckt von der Reife und Führungsstärke eines so jungen Schweizer Unternehmens im Bereich nachhaltiger, leichter Hochleistungsmaterialien“, sagt David Kurmann, Investment Director bei EGSB.
„Sie bieten beispiellose Lösungen zur Dekarbonisierung in einer Zeit, in der der globale Fertigungssektor versucht, seine CO2-Neutralitätsziele zu erreichen“, fügt Kurmann hinzu.